Schon sehr lange liegt mir dieses Thema am Herzen. Denn jedes Mal, wenn ich erwähne, dass ich nach der zweiten Geburt im Wochenbett komplett Stoffbinden genutzt habe, werde ich neugierig dazu befragt.
Vielleicht bist du gerade schwanger und überlegst, diesen Schritt zu gehen und komplett auf Stoffbinden zu setzen? Hast du diesbezüglich noch Fragen? In diesem Artikel findest du Antworten.
Hinweis: Dieser Artikel entstand nach der Geburt unseres zweiten Kindes. Inzwischen sind einige Jahre vergangen und nach wie vor würde ich auf Stoffbinden setzen. Zusätzlich würde ich Menstruationsunterwäsche nutzen, da ich davon ebenfalls sehr überzeugt bin. Nimm dir aus diesem Artikel mit, was für dich passend ist und schreib mir gern einen Kommentar. Vielen Dank!
Vorurteile zu Stoffbinden
Als ich das erste Mal schwanger war, habe ich mir absolut keine Gedanken gemacht über den Wochenfluss. Ich wusste, dass ich Binden nehmen sollte, doch die Idee Stoffbinden im Wochenbett zu verwenden, verwarf ich direkt. Zu viele Vorurteile standen damit in Verbindung.
Nach der Geburt kam ich erneut auf den Gedanken der Stoffbinden. Wir hielten unser Kind ab und wickelten als Backup mit Stoff. Also warum nicht auch direkt Stoffbinden im Wochenbett nutzen? Wäsche kam sowieso zusammen. Doch in dieser bezauberten und gleichzeitig anstrengenden Anfangszeit fehlten mir die Kapazitäten für weitere Überlegungen oder gar Umsetzungen dazu. Somit nutzte ich die Wöchnerinnen Vorlagen, welche ich von der Hebamme bekommen hatte.
Übrigens sollte nach der Geburt aufgrund der Infektionsgefahr nichts vaginal eingeführt werden wie beispielsweise Tampons, die Menstruationstasse oder das Menstruationsschwamm. Ich selbst stelle es mir auch unangenehm vor, weil ja der Beckenboden noch gar nicht stabil, die Blutung meist sehr stark ist und eventuell Geburtsverletzungen bestehen.
Stoffbinden im Wochenbett? - Die Vorteile
Bei der zweiten Schwangerschaft gab es für mich dann gar keine andere Alternative mehr. Stoffbinden im Wochenbett? Definitiv ja! Im Folgenden einige Punkte, welche mich persönlich überzeugten:
1. Tragekomfort
Die Wöchnerinnen Vorlagen fühlten sich für mich an wie starre Bindenbretter mit kratzigen Vlies und teils Klebstoff. Solche wollte ich keinesfalls noch einmal in meinem Intimbereich haben. Weiche, bequeme Stoffbinden dagegen waren eine sehr angenehme Vorstellung.
2. Gesundheitsaspekte
Generell achtete ich sehr konsequent auf meine Gesundheit und wusste schon länger von den vielen Nachteilen, die mit den konventionellen Binden und Tampons zusammenhängen. Es war klar für mich, dass nur atmungsaktive Naturstoffe zur Auswahl standen.
3. Nachhaltigkeit & Umweltfreundlichkeit
Da mir Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit sehr wichtig sind im Leben, wollte ich auch im Wochenbett diese Aspekte berücksichtigen. Die Wöchnerinnen Vorlagen sind Wegwerfprodukte, die die Umwelt enorm belasten. Schon allein all der Verpackungsmüll, der dabei anfällt. Stoffbinden dagegen halten jahrelang und können selbst nach dem Wochenfluss und der Menstruationsblutung noch (anderweitig) sinnvoll verwendet werden.
4. Mein Geld sinnvoll eingesetzt
Letztlich finde ich es auch sehr wichtig, einmal darüber nachzudenken, wen ich mit meinem Geld unterstütze. Ein Großunternehmen, was Tampons und Binden herstellt, die voll sind mit Giftstoffen und über Jahrhunderte hinweg die Umwelt belasten? Oder lieber kleinere Unternehmen, die sich Gedanken machen über die Gesundheit der Menschen sowie der Gesundheit unserer Erde, auf der wir leben? Die Antwort sollte leicht zu treffen sein.
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Die Suche nach den passenden Stoffbinden im Wochenbett
Ich durchsuchte das Internet und verschiedene Bücher zu diesem Thema, doch leider fand ich zur damaligen Zeit echt wenig Berichte. Wieso eigentlich? Früher die Frauen mussten doch auch Stoffbinden im Wochenbett verwendet haben? Selbst heutzutage wird es doch Kulturen und Frauen geben, die etwas Anderes für den Wochenfluss nehmen als diese starren Einweg-Vorlagen?
Meine Recherche endete damals in drei verschiedene Produkte und einem Schnittmuster. Inzwischen gibt es auch noch weitere Anbieter von Stoffbinden und Nähanleitungen. Im Folgenden eine Übersicht dazu und falls du noch mehr kennst, dann schreib diese gern unten im Kommentar:
Selbst nähen als Ursprungsidee
Die Binden selbst zu nähen, war mein Favorit.
Doch der Haken war: Wir waren reisend, hatten unseren Eltern-Kind-Bindungs-Kongress anstehen und ich hatte keine Zeit noch solch ein Projekt zu stemmen. So teilte ich meine Idee meiner Schwiegermutter mit und fragte, ob sie für mich nähen könnte. Die Begeisterung stand ihr nicht ins Gesicht geschrieben und sie fragte, ob ich denn nicht für die paar Tage diese Einwegbinden verwenden will. Das kam allerdings für mich überhaupt nicht in Frage.
Das kam für mich überhaupt nicht in Frage. Ich hatte mich schon so lange ausgiebig mit Themen der Nachhaltigkeit sowie Gesundheit beschäftigt und definitiv lehnte ich diese Einwegteile ab!
Die Entscheidung für Stoffbinden im Wochenbett
Nach einiger Überlegung entschied ich mich schließlich für das (20er) Stoffbinden-Set fürs Wochenbett von PurPurTage. Ich schrieb eine Mail und schilderte meine persönliche Situation, daraufhin lief die Bestellung total problemlos ab. Obwohl auf der Website angegeben war, dass eine Lieferung außerhalb der Schweiz nicht angeboten sei, machten es die Frauen, die hinter diesem Shop stehen, möglich. Ich war total begeistert von dieser Kundenfreundlichkeit und erst recht als ich die Binden dann endlich in den Händen hielt!
Der Stoff fühlte sich so weich und sehr angenehm auf der Haut an. Kein starres Brett mehr, kein Kunststoff, kein schwitzen und nichts, was reibt oder ähnliches.
Kein starres Brett mehr, kein Kunststoff, kein schwitzen und nichts, was reibt, schuppert oder ähnliches.
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Stoffbinden im Wochenbett - Praxiserfahrung
Für den Anfang vom Wochenbett hatte ich mir noch einige dickere Frottee- und Moltoneinlagen bereitgelegt. Prefolds oder gefaltete Mulltücher würden genauso gehen. Diese hatte ich für die stärkere Blutung die ersten Tage nach der Geburt und als Sicherheit, falls die Stoffbinden doch nicht so halten wie geplant. Genutzt habe ich sie hauptsächlich in der Nacht. Am Tag hielten die Stoffbinden sehr gut und verrichteten ihre Aufgabe hervorragend!
Durch die Auswahl der verschiedenen Binden-Variationen fand ich in jeder Situation die passende Kombination. Denn toll an den Binden ist: Sie lassen sich einfach übereinander kombinieren.
Logisch ist, dass natürlich mit mehreren Einlagen die Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkter ist. Mich störte das nicht weiter, denn es war trotz dessen wesentlich angenehmer als die Wöchnerinnen Vorlagen.
Bevor die Binden in die Wäsche wanderten, wurden sie von mir einer kalten Spülung unterzogen, obwohl dies eigentlich nicht notwendig ist. Danach kamen sie mit in die 60° Celcius Wäsche. Einen extra Waschgang dafür braucht es nicht.
Stoffbinden im Wochenbett - Fazit
Insgesamt habe ich sogar nicht einmal alle Stoffbinden benutzt, sondern kam mit weniger zurecht. Doch das ist natürlich abhängig von der Intensität der Blutung als auch dem Wechselintervall sowie der Waschgänge.
Ich persönlich kann es mir nicht mehr vorstellen, jemals wieder Einwegprodukte fürs Wochenbett oder auch allgemein die Monatshygiene zu benutzen. Die Vorteile der Stoffbinden im Wochenbett (und auch außerhalb dessen) überzeugen.
Wie das bei dir ist, musst du allein herausfinden. Dabei wünsche ich dir ebenso viel Begeisterung wie ich sie erlebt habe!
Deine Erfahrungen
Hast du schon Erfahrungen gesammelt mit Stoffbinden im Wochenbett? Oder bist du am überlegen, ob das etwas für dich sein könnte? Schreib mir gern einen Kommentar!
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