Tyrannenkinder werden allzu oft Kinder genannt, die sich respektlos und frech gegenüber Erwachsenen verhalten. Die Wutausbrüche laufen intensiv ab und oft kommen Aggressionen gegenüber Erwachsenen und anderen Kindern auf oder es werden Dinge zerstört.
Häufig wird für dieses Verhalten die Schuld bei den Eltern gesucht und schnell ist das Urteil klar: In der Erziehung liegt der Ursprung! Besonders kritisch wird dabei die bedürfnisorientierte bzw. beziehungsorientierte Erziehung ins Visier genommen.
Doch schauen wir einmal genauer hin: Was sind denn wirklich Tyrannen? Und werden Kinder zu sogenannten Tyrannenkinder durch die bewusste Elternschaft oder der bedürfnis- bzw. beziehungsorientierten Erziehung?
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Die große Angst der Eltern: Tyrannenkinder
Eltern, die sich bewusst mit Elternschaft auseinandersetzen und neue Wege in der Erziehung gehen, sprich sich für ein friedliches Miteinander mit Kindern entscheiden, sind häufig konfrontiert mit verschiedenen Ängsten.
Die wohl größte Angst, die besonders in Konfliktsituationen aufkommt, ist, dass der eingeschlagene Erziehungsweg doch nicht der „richtige“ ist, sie als Eltern „scheitern“ könnten und ihr Kind ein sogenanntes Tyrannenkind oder Arschlochkind ist bzw. wird.
Untermauert wird diese Angst natürlich auch durch entsprechende Artikel in Zeitungen oder dem Internet, Bücher mit reißerische Titel und insbesondere Menschen, die Ansprechpartner für Eltern sind. Somit hält sich diese Angst vor dem vielbeschriebenen Tyrannenkind sehr hartnäckig, da nicht nur die eigenen Eltern und Großeltern, sondern auch Hebammen, Ärzte/Ärztinnen, Pädagogen/Pädagoginnen und so weiter diese bestärken.
Tyrannenkinder: Was bedeutet das überhaupt?
Bevor wir überhaupt fragen, wie denn ein Tyrannenkind entsteht, müssen wir erst einmal klären, ob es denn überhaupt Tyrannenkinder geben kann!
Dazu habe ich den Begriff „Tyrann“ im Duden nachgeschlagen und herausgefunden, dass dies „eine autoritäre Person ist, die ihre Stellung bzw. Macht dazu missbraucht, andere, besonders Abhängige, Untergebene, zu tyrannisieren“, sprich den eigenen Willen aufzuzwingen.
Im Blick auf Kinder finde ich diese Bezeichnung völlig fehl am Platz. Kinder können überhaupt nicht in diese Täterrolle hineingeraten, denn Erwachsene nehmen rein naturgemäß immer die Machtrolle ein. Eltern können nicht zum Opfer werden, sie tragen Verantwortung. Und selbst, wenn Eltern keine Verantwortung tragen wollen, tragen sie für diese Entscheidung auch die Verantwortung, ob sie nun wollen oder nicht.
Es gibt aus dieser Betrachtung heraus also überhaupt keine Tyrannenkinder! Doch es gibt Kinder, die sich durchaus gesellschaftsunfähig verhalten.
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Gesellschaftsunfähige, verhaltensauffällige Kinder
Ja, es stimmt, dass es Kinder gibt, die vorwiegend auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, sich übertrieben egoistisch getrieben verhalten, wenig bis kein Mitgefühl zeigen, ihre Macht an andere, schwächere Lebewesen auslassen (im negativen Sinn), davon ausgehen, dass die Eltern oder andere Erwachsene alle Probleme lösen usw.
Doch: Es wird kein Mensch als Tyrann geboren!
Kinder werden nicht „schlecht“ geboren, sie wollen weder herrschen noch manipulieren und auch niemanden unterdrücken! Denn Menschen sind grundsätzlich ausgerichtet auf Kooperation, Zusammenhalt, Zugehörigkeit und Gemeinschaft.
Und natürlich gibt es manche Besonderheiten, die von den Kindern selbst ins Leben mitgebracht werden, bspw. durch vorgeburtliche Ereignisse. Es gibt auch verschiedene Entwicklungsschritte, die herausforderndes Verhalten mit sich bringen. Ebenso kann es auch traumatische Ereignisse im Leben geben, auf die niemand einwirken kann und die sich heftig auf die Verhaltensweisen eines Menschen auswirken.
Doch Kinder können auch Opfer von entwicklungsschädigendem Verhalten oder dem Ausdruck einer „fehlinterpretierten Form von Liebe“ der Erwachsenen sein und daraufhin Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Was übrigens nicht bedeutet, dass alle Eltern von verhaltensauffälligen Kindern nicht in der Lage sind, sich kompetent in der Elternschaft zu verhalten oder gar schädigende Folgen anzielen!
Es fehlt oft einfach an Aufklärung, Bildung, Wissen und Unterstützung.
Die Kinder selbst reagieren auf Einflüsse, die auf sie einströmen, so gut es ihnen eben gelingt. Und verhaltensauffällige Kinder wollen, dass uns Erwachsenen durch ihr Verhalten etwas auffällt! Was das sein kann, ist vielfältig.
Entwicklung deines Kindes
Wird ein Kind geboren, weiß es noch nicht wie die Gesellschaft funktioniert, in welche es hinein geboren wurde. Das Verständnis dafür entwickelt sich erst nach und nach. Hier liegt es in der Verantwortung der Bindungspersonen und allgemein der Erwachsenen, Kinder auf diesem Weg ins Leben zu begleiten.
Das gelingt nicht klassisch mit Strafen, Belohnung, Herabwürdigen, bewusstes Nicht-Beachten und Co. oder indem dem Kind jeder Stein aus dem Weg geräumt wird und es überhäuft wird mit materieller Zuwendung! Nein, es braucht Eltern, Bindungspersonen, die sich bewusst mit ihrer Elternschaft auseinandersetzen, Verständnis zeigen, Verbindung eingehen und Unterstützung der Entwicklung auf allen Ebenen bieten. Das, was eben auch die bewusste Elternschaft ausmacht.
Deine Elternschaft
Abschließend mag ich dich einfach einmal beruhigen: Du bist so ein Elternteil, eine Bindungsperson, die die Verantwortung aktiv übernimmt, sonst würdest du dich nicht hier belesen! Und dementsprechend wird dein Kind sich sicher gesellschaftsfähig entwickeln.
Interessiert dich dieses Thema noch mehr, dann empfehle ich dir, den zweiten Teil dazu zu lesen, den du hier findest: „7 Erziehungsfehler, die du wissen musst“
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2 Kommentare
Hallo,
das ist ein sehr toller Artikel! Mir fällt nur auf, dass er sich hauptsächlich auf das bezieht, was nicht getan werden soll beziehungsweise wird nur in einem Satz erwähnt, wovon du überzeugt bist.
Deiner Ansicht nach, und die teile ich, sind Verständnis, Verbindungen eingehen und Unterstützung sehr wichtig, um Kinder zu gesellschaftsfähigen Menschen zu erziehen.
Hier wäre noch ein Hinweis wichtig, dass Eltern sich Zeit nehmen müssen & ins Gespräch mit ihren Kindern kommen müssen – altersangemessen!
Aktuell belegen Studien, dass Eltern keine Zeit haben für ihre Kinder haben – seit der Entwicklung des Homeoffice ist es noch schwieriger für viele Familien geworden, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu etablieren
Hallo Jemand,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Schau dir doch gerne die anderen Artikel von mir noch an. Da werden sicher noch offene Fragen beantwortet. Beispielsweise den zweiten Teil zu diesem Artikel: 7 Erziehungsfehler, die du wissen musst
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Und natürlich stimme ich dir zu, dass Eltern sich Zeit für ihre Kinder nehmen bzw. viel mehr noch die Wertigkeit auf qualitatives Begleiten setzen sollten. Das ist allerdings Grundvoraussetzung für ein friedliches Miteinander, da die Pflege von zwischenmenschliche Beziehungen immer Zeit braucht. Allerdings sehe ich den zweiten Aspekt bzgl. dem Thema, dass Eltern keine Zeit haben anders… Jeder Mensch hat jeden Tag ja 24 h. Der Unterschied ist wie diese 24 h ausgefüllt werden. Manche Dinge, die in dieser Zeit geschehen sind sicher nicht beeinflussbar. Andere (und nicht zu wenige) allerdings schon. So bin ich der Meinung, dass es letztlich eine Prioritäten-Frage ist wie viel Zeit für was eingesetzt wird. Das weiter ausführen wäre jedoch hier zu ausufernd.
Dir wünsche ich ganz viele friedliche Momente.
Liebe Grüße
Julia